Tag 12 und 13 Zuhause im Baltikum, endlich wieder EU

Nach unserer letzten Nacht in Russland, ging es Mittwoch morgen gleich ab zur Grenze. Ausreisen ist in Russland nicht einfacher als einreisen. Erst wird ein riesen Tamtam gemacht um uns reinzulassen, loswerden wollen die uns dann aber auch wieder nicht. Hier war das Problem aber mehr der Andrang an der Grenze (ca. 20% der Wartenden waren vom Baltic Sea Circle), als die Kontrolle selbst. Geschlagene zwei Stunden standen wir in der Schlage bis wir endlich dran waren. Nach 2 ½ Stunden: Abfahrt. Estland erreicht und endlich wieder EU-Boden unter den Füßen. Der Unterschied war sofort spürbar.

 

Estland präsentierte sich uns als ein schönes, weites, freundliches und offenes Land. Landschaftlich, sprachlich und kulturell fällt eine Ähnlichkeit zu Schweden und Finnland sofort auf. Nette und interessierte Menschen. Gleich nach der Ausreise wurden wir wieder von Passanten auf unser Auto angesprochen. In Englisch! Unser Tagesziel: Raudsilla, ca. 60 km östlich von Tallin. Das war dann auch gleichzeitig die Tages-Challange, denn die lautete: „Finde den Party-Ort“. Erledigt um 17:00, Zelt aufgebaut, Duschen, Feiern!

 

SAC, der Veranstalter, hat sich hier (mal wieder) einen super schönen Ort ausgesucht. Man stelle sich eine riesige Lichtung mitten im Wald vor, bebaut, mit einigen niedlichen ca. 200 Jahre alten Blockhäusern, zwei Saunen am Fluss, einer Veranstaltungshalle und genügend Platz zum Campen für 250 Fahrzeuge. Genial! Die Fußballfreunde konnten das Ausscheiden von „La Mannschaft“ auf der Leinwand beobachten und los ging die Fete mit estischen Folkloretänzen. Damit auch ein wenig Stimmung aufkommt forderte die Tanzgruppe die Rallyeteilnehmer auf sich zu beteiligen, konkret wurden auch wir zwei von zwei Damen in estnischen Trachten zum Tanz aufgefordert. So gaben auch wir unser Bestes auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Sagen wir es so: „Lustig war es sicherlich!“ Ein großes Buffet und 100l Freibier, Sauna und Feuer angezündet und los ging die Party, bis spät in die (auch hier nicht lange) Nacht.

 

Am Donnerstag, unserem 13. Tourtag ging es weiter Richtung Lettland. Auf dem Weg dahin stand die Challange an. Einfach aber kalt: „Finde die versunkene Gefängnisstadt im See und bade dort.“ Auch dieser Ort: Genial! Wer einen Faible für „Lost Places“ hat, muss hier hin, für uns also genau das Richtige. Man stelle sich einen verlassenen Steinbruch, umgeben von Gefängnismauern und Stacheldraht, mit bizarr anmutenden Schotterbergen vor. Auf dem Gelände stehen verlassene, z.T. eingestürzte Gebäude und in der Mitte ist ein kristallklarer See, der einen Teil der Gebäude überflutet. Ein unglaubliches Fotomotiv. Wir sprangen also in kühle Nass (sehr erfrischend) und knipsten eine Unmenge an Fotos. Die Challange, „Fotografiere dein Team mit einer norwegischen Fahne auf einem Gletscher“, konnten wir auch gleich (in Badehose) nachholen.

 

Weiter ging es Richtung Lettland, unser Land Nr. 8 auf dieser Tour. Etappenende sollte irgendwo bei Riga sein und so fanden wir kurz vor Riga einen schönen Ostseestrand. Ein paar andere Teams waren auch noch dort. Allerdings waren Zelten und offenes Feuer verboten. So waren wir kurz entschlossen, diese Nacht unter freiem Himmel in den Dünen zu schlafen. Wiedermal ein tolles Erlebnis.