Eindrücke zu Russland

 

In diesem Blogeintrag möchten wir ein paar unserer ersten Eindrücke zu Russland und den Russen an sich schildern. Wir waren noch nie in diesem Land und versuchen wie immer offen und unvoreingenommen das Ganze kennenzulernen. Dennoch sind unsere schilderungen subjektiv weil sie unsere Sichtweise und Wahrnehmung wiedergeben.

 

 

 

Im Nordwesten unterscheidet sich Russland landschaftlich kaum von den skandinavischen Ländern. Und doch fällt einem bei genauerem Hinsehen ein kleiner Unterschied auf: Müll. Überall liegt Müll herum. Die Russen gehen mit ihrer Umwelt völlig rücksichtslos um, und entsorgen ihren Unrat scheinbar dort, wo sie wollen. Die Mülltonnen an Rastplätzen z.B. sind einfache Blechtonnen, die, wenn sie voll sind einfach angezündet oder einfach nie geleert werden. Ganze Wohnungseinrichtungen haben wir auf der Suche nach einem Schlafplatz in den Wäldern in der Region von Kandalaksa verteilt gefunden. An anderen Orten sah’s nicht viel anders aus. Hier trennt man nicht den Müll, sondern man trennt sich einfach vom Müll.

 

 

 

Daneben haben wir bislang noch niemanden getroffen, mit dem wir uns in irgendeiner Art und Weise hätten unterhalten können. Englisch kann niemand. Weder jung noch alt.  Die meisten Menschen sind aber sehr freundlich und lächeln immer wenn sie den Kopf schütteln um uns zu signalisieren, dass sie uns nicht verstehen. Um das klar zu stellen, wir erwarten ja hier nicht, dass uns die russische Volksseele in astreinem Englisch oder gar Deutsch näher gebracht wird, aber ein paar Brocken in irgendeiner der wichtigsten Sprachen sollten doch nicht zu viel verlangt sein, es könnte auch Schwedisch, Dänisch, Norwegisch oder Französisch sein. Lernen die das nicht in der Schule oder wenigstens durch die Werbung? Oder tut sich der Russe an sich schwer mit dem Lernen?

 

 

 

Jedenfalls tut sich der Russe sehr schwer mit dem Straßenbau. Wir sind bislang an diversen Baustellen vorbei oder durch sie hindurchgefahren. Überall bot sich das gleiche Bild. Einer arbeitet, zwei bis zehn stehen herum und rauchen, schnacken, glotzen oder starren auf ihre Handys. An der E105 der Hauptader zwischen St. Petersburg und Murmansk gibt es mehrere Baustellen die immer so 20 km lang sind. In diesen Bauabschnitten herrschen katastrophale Straßenverhältnisse. An einigen Stellen wird punktuell gearbeitet  - in der beschriebenen Weise – meist aber gar nicht. Vielleicht wird der Ausbau der E105 bis zu den olympischen Winterspielen 2058 in Murmansk fertig gestellt sein.

 

 

 

Das männliche Exemplar des Russen trägt in der Regel eine klassische Trainigshose. Wer etwas auf sich hält kombiniert das gerne mit der passenden Jacke. In seiner Freizeit lässt sich diese Spezies auch gerne im Militäroutfit in der Öffentlichkeit blicken.

 

 

 

Nicht nur die Kleidung auch die Fahrweise des Homo sapiens ruski ist äußerst sportlich. Weder Schlaglöcher noch Geschwindigkeitsbegrenzungen hindern ihn daran aus seinem Lada alles rauszuholen was geht. Hier wird geheizt und genagelt, bis der Leichenwagen kommt – ohne Rücksicht auf Verluste. Wir fallen hier mit unserer defensiven und rücksichtsvollen Fahrweise mehr auf als es ein rosa Elefant tun würde.

 

 

 

Der Verlust einer Radaufhängung oder einer kompletten Hinterachse durch ein Schlagloch ist wahrscheinlich auch nicht wirklich etwas Schlimmes für einen Russen. Autoschrauber gibt es hier wie Sand am Meer. Irgendwie basteln die alles wieder zusammen.

 

Besonders aufgefallen sind uns hier auch die Straßenhunde. Da steht in Murmansk einfach mal ein Köter auf der Hauptstraße rum oder an einer Landstraße geht Pfiffi 20 Kilometer allein Gassi. Auch bei unserer Nacht am Weißen Meer bekamen wir Besuch von einem Hund. An jeder Tankstelle an der E105, mitten in der Pampa, wo sonst nichts ist, liegen 3-4 herrenlose Hunde rum warten auf ein wenig Futter von den Reisenden.

 

 

 

Wir werden weiter berichten...